Exkursionen
Die Exkursionen finden am Donnerstag, den 21. September, nachmittags und am Freitag, den 22. September vormittags bzw. ganztägig statt. Wir behalten uns vor, bei Nicht-Zustandekommen einzelner Exkursionen Vorschläge für eine alternative Wahl zu machen. Die Exkursionsgebühren dienen der Unkostendeckung für die Busfahrten etc.
Halbtagsexkursionen am Donnerstag
E1 Besichtigung der Ökologischen Rheinstation in Köln-Marienburg
■ Datum: Donnerstag, 21.09.2023 nachmittags
■ Start: Treffpunkt an der Ökologischen Rheinstation um 14:30 Uhr, Anreise individuell mit der Straßenbahnlinie 16 (Barbarossaplatz – Bayenthalgürtel)
■ Ende: ca. 16:30 Uhr
■ Exkursionsleitung: Hartmut Arndt & Frank Nitsche
■ Keine Kosten
Seit Ende 1997 arbeiten wir auf unserer Station auf dem Rhein, die inzwischen eine Symbiose von limnologischer Forschung, limnologischen Kursen für Biologie- und Lehramtsstudierende, Öffentlichkeitsarbeit mit Schülern und dem Rudersport darstellt. Der Rhein ist die wichtigste Wasserstraße Deutschlands mit dem weltgrößten Binnenhafen (Duisburg) und dem größten Seehafen der Welt an einer Mündung (Rotterdam). Er ist die Lebensader mehrerer großer Ballungsgebiete und Industriekomplexe, wurde schon früh reguliert, verbaut und verschmutzt. Nach enormen Investitionen in den letzten Jahrzehnten konnte seine Wasserqualität schrittweise verbessert werden. Die Kölner Ökologie war aktiv daran beteiligt, auf die Defizite in der biologischen Forschung an großen Flüssen hinzuweisen und die rasanten biologischen Veränderungen im Strom zu dokumentieren und zu interpretieren. Das Bootshaus der Universität auf dem Rhein ermöglicht uns einen direkten Zugang zum Strom und Versuche mit unverfälschtem Rheinwasser direkt vor Ort. Bei der Exkursion werden wir einen Überblick über die bisherigen und aktuellen Forschungen auf der Rheinstation geben und die experimentellen Möglichkeiten erläutern.
E2 Der Kölner Zoo in seiner Funktion der Erhaltung der Biodiversität
■ Datum: Donnerstag, 21.09.2023 nachmittags
■ Start: Treffpunkt am Eingang des Zoos um 14:30 Uhr, Anreise individuell mit der Straßenbahnlinie 18 (Eifelwall – Zoo / Flora)
■ Ende: ca. 16:30 Uhr
■ Exkursionsleitung: Thomas Ziegler
■ Keine Kosten
Moderne Zoos sind nicht nur Bildungs-, sondern auch Forschungsorte. Mehr noch: Der Kölner Zoo versteht sich als modernes Naturschutzzentrum, in dem – als Bindeglied zwischen Fachwelt und Publikum – neue Erkenntnisse gewonnen und vermittelt werden. Die hier engagierten Biologen tragen Wissen zu Wildtieren zusammen, das von Forschungs- und Naturschutzeinrichtungen in aller Welt geschätzt wird. Diese können das Wissen nutzen, um es bei Schutzmaßnahmen für die Art-genossen in den Ursprungsländern der Tiere nachhaltig einsetzen zu können. Prof. Thomas Ziegler ist Leiter des Aquariums und Terrariums am Kölner Zoo. Unter seiner Ägide wurde das Haus in ein Artenschutzzentrum verwandelt. Dies erforderte eine maßgebliche Umgestaltung in der Haltung und Präsentation der Arten. Er ist ein glühender Verfechter der neuen Rolle der Zoos in der Erhaltung der Biodiversität und wird einen Überblick vermitteln von den Prozessen und Resultaten in diesem Bereich.
Halbtagsexkursion am Freitag
E3 Urdenbacher Kämpe – Beispiel einer wichtigen Auenlandschaft in direkter urbaner Nachbarschaft
■ Datum: Freitag, 22.09.2023 vormittags
■ Start: 8:30 Uhr am Biozentrum (Zülpicher Straße 47b), Fahrt mit Bus
■ Ende: ca. 14:00 Uhr
■ Exkursionsleitung: Elke Löpke (Leiterin der Biologischen Station Urdenbacher Kämpe), Anja Scherwaß
■ Kosten: 30 EUR
Die Urdenbacher Kämpe ist ein typisches Stück alter niederrheinischer Kulturlandschaft mit Kopfweiden, Obstbäumen und wertvollen Feuchtwiesen. Aufgrund ihrer überregionalen Bedeutung wurde die Urdenbacher Kämpe in das europäische Schutzgebietssystem Natura 2000 aufgenommen und genießt seitdem internationalen Schutz und unterliegt zudem den FFH-Richtlinien. Die Kämpe (von campus = Feld) liegt im Süden der Stadt Düsseldorf an einem Altrheinarm. Als intakte Auenlandschaft werden die nicht eingedeichten Flächen der Urdenbacher Kämpe regelmäßig vom Rhein überflutet. Hier lässt sich das Wirken des Stroms über die Jahrtausende gut nachvollziehen. Während eines Spaziergangs entlang des Altrheins wird vor allem die Entwicklung der Kämpe seit der Öffnung des Urdenbacher Altrheins zum Rhein betrachtet, aber auch Einiges zur Entwicklung dieses wichtigen Landschaftsschutzgebietes im Süden der Stadt Düsseldorf erläutert.
Ganztagsexkursionen am Freitag
E4 Gillbach und Erft – Gewässer im Wandel
■ Datum: Freitag, 22.09.2023
■ Start: 9:00 Uhr am Biozentrum (Zülpicher Str. 47b), Fahrt mit Bus; mit Infos und kleinem Imbiss beim Erftverband in Bergheim
■ Ende: ca. 16:00 Uhr
■ Exkursionsleitung: Gerhard Schoolmann und Udo Rose
■ Kosten: 30 EUR
Externe Einleitungen haben seit vielen Jahren die Erft thermisch belastet und damit das Artenspektrum deutlich verändert. Auch der Gillbach, ein rechter Zufluss der Erft, der überwiegend vom Kühlwasser des Kraftwerks Niederaussem gespeist wurde (nachdem ihm durch Braunkohletagebau die Quelle abhandengekommen war) zeigte und zeigt eine durch menschlichen Einfluss veränderte Artenliste. Im Rahmen der Stilllegung von Blöcken des Braunkohlekraftwerks hat sich der Gillbach erneut verändert. Zur Diskussion steht sogar die komplette Austrocknung, wodurch ein ephemeres Gewässer entstehen würde. Maximale Teilnehmerzahl 23 Personen.
E5 Exkursion an den Niederrhein – hier kommen ökologische Forschung und Naturschutzpraxis zusammen (incl. neue Ökologische Forschungsstation in Rees-Bienen)
■ Datum: Freitag, 22.09.2023
■ Start: 9:00 Uhr am Biozentrum (Zülpicher Str. 47b), Fahrt mit Bus
■ Ende: ca. 17:00 Uhr
■ Exkursionsleitung: Jost Borcherding und Lisa Heermann
■ Kosten: 35 EUR
Die Busfahrt ab Köln an den Niederrhein dauert etwa 1,5 Stunden. Nach der Ankunft wird es eine kurze Führung durch das Naturschutzzentrum im Kreis Kleve e.V. geben, um einen ersten Einblick in die Arbeit dieser Biologischen Station zu erhalten. Danach ist derzeit geplant, dass wir ins Nachbarhaus wechseln, der erst kürzlich bezogenen neuen Ökologischen Forschungsstation Rees des Instituts für Zoologie der Universität zu Köln. Hier wird nach einer Vorstellung des Neubaus der Schwerpunkt auf Kurzberichten/Exkursionen zu den aktuellen Forschungen der Station und des Naturschutzzentrums liegen. Nach einem einfachen Mittags-Imbiss in der Station werden wir dann zu einem der Standorte der aktuellen, gemeinsamen Forschung beider Institutionen fahren, dem DBU-Projekt „Fischfreier See“ am Reeser Meer. Abschließend werden wir auf einer Bootsexkursion mit der „Wilden Gans“ vom Naturschutzzentrum auf generelle Fragestellungen zur Rekultivierung von Baggerseen eingehen. Die Rückfahrt mit dem Bus nach Köln beschließt diese Tagesexkursion. Maximale Anzahl Teilnehmende: 20 Personen.
Bedrohte
Biodiversität
unserer
Gewässer –
Gefahren
und
Strategien
38. DGL- Jahrestagung 2023
Universität
zu Köln,
18.–22.
September 2023